Peru hat sich in den letzten 25 Jahren von einem Land mit schwerer wirtschaftlicher Krise und bürgerkriegsähnlichen Zuständen, ausgehend von der Terrororganisation „Sendero Luminoso“, zu einem Schwellenland mit stabilem Wachstum und erfolgreicher Armutsreduzierung entwickelt. Trotzdem leben immer noch rund 28 % in Armut und 6% in extremer Armut (2013). Besonders die ländlichen Gebieten und die Randgebiete der großen Städte sind davon betroffen. Die Kinder und Jugendlichen wachsen hier oft in Armut auf. Das marode staatliche Schulsystem bietet ihnen kaum Perspektiven, viele von ihnen müssen schon in jungen Jahren arbeiten und sie wachsen in einem Umfeld mit hoher Korruption und Kriminalität auf.
In den Außenstellen von Arpegio soll Kindern und Jugendlichen mit geringen finanziellen Mitteln eine Perspektive geboten werden. Sie erhalten nach der Schule kostenlosen Musikunterricht. Die Außenstelle „El Golf“ nimmt eine Sonderrolle ein.
Der Unterricht findet zwei- bis dreimal pro Woche in den Partnerschulen statt. Zusätzlich gibt es wöchentliche Ensembleproben. Die deutschen Freiwilligen und peruanischen Lehrer fahren als Gruppe in die Außenstellen.
Neue Schüler fangen in Gruppen von 30-50 Kindern an und lernen zunächst im Blockflötenunterricht musikalische Grundlagen bevor sie nach zwei bis drei Monaten auf Orchesterinstrumente umsteigen.
Seit 2010 kooperiert Arpegio mit den beiden Schulen "Madre de Cristo" und "Abraham Lincoln" in Trujillos Außenbezirk "La Esperanza". In „Madre de Cristo“ gibt es einen Kinderchor. In „Abraham Lincoln“ wurde nach anfänglicher Chorarbeit 2012 eine neue Streichergruppe aufgemacht, die nun das Orchester La Esperanza bildet.
Im März 2017 begann das Projekt mit dem Ziel, das erste Sinfonieorchester von Huamachuco zu gründen. Dies war unter anderem durch die Kooperation mit der Firma BH Drilling Tools möglich, welche sich für die Förderung der musikalischen Bildung von Kindern und Jugendlichen einsetzt. Arpegio erweiterte das Projekt außerdem durch die Einbeziehung von Freiwilligen, die als Lehrer arbeiten, und den Verleih von Instrumenten. Um die 60 SchülerInnen besuchen diese Außenstelle und nehmen dort außerdem an Workshops wie Chor, Blockflöte, Percussiongruppen, Kammermusik und diversen Freizeitaktivitäten teil.
Arpegio begann seine Arbeit 2004 in der Schule Francisco Lizarzaburu im trujillanischen Bezirk El Porvenir. Gegenwärtig besuchen Freiwillige wöchentlich die Außenstelle, um etwa 20 Kindern Geigen- und Bratschenunterricht zu geben. Der Unterricht findet gegenüber der Schule Francisco Lizarzaburu in dem Haus von Herrn Carlos Juárez statt, welcher freundlicherweise seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, um Instrumente unterzubringen und Unterricht zu geben. Der Lernprozess beginnt mit der Blockflöte, einem Instrument, mit dem die Kinder musikalische Grundlagen wie Rhythmus und Noten lesen erwerben. Später erlernen die SchülerInnen Orchesterinstrumente und nehmen am „Orquesta de Agua“ und am „Orquesta de Tierra“ teil.